Dr. Claudia Osterkamp: Ernährung beim Leistungssport – Ein Leben für die Gesundheit

Dr. Claudia Osterkamp: Ernährung beim Leistungssport – Ein Leben für die Gesundheit

Clau­dia Oster­kamp ist Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­le­rin und hat sich als Frei­be­ruf­le­rin auf die Bera­tung im Bereich Ernäh­rung und Leis­tungs­sport spe­zia­li­siert. Ihre Lei­den­schaft für die­ses The­ma kommt nicht von unge­fähr: frü­her war Clau­dia selbst Leis­tungs­schwim­me­rin und sogar Mit­glied der Natio­nal­mann­schaft des Deut­schen Schwimm­ver­bands. Die­se Zeit war prä­gend für sie und sie erin­nert sich ger­ne dar­an zurück. Beson­ders die inten­si­ven Trai­nings, die Gemein­schaft mit ande­ren Sportler:innen und das stän­di­ge Stre­ben nach Ver­bes­se­rung haben ihr viel Freu­de berei­tet. Auch nach Been­di­gung ihrer akti­ven Kar­rie­re blieb sie dem Sport treu und pfleg­te den Kon­takt zu ande­ren Athlet:innen.

Vom Schwimmbecken in die Ernährungsberatung

Heu­te nutzt Clau­dia Oster­kamp ihre eige­nen Erfah­run­gen als frü­he­re Leis­tungs­sport­le­rin und kom­bi­niert sie mit ihrem fun­dier­ten Wis­sen als Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­le­rin, um Sport­ler best­mög­lich zu unter­stüt­zen. In ihrer täg­li­chen Arbeit teilt sie wert­vol­le Erkennt­nis­se, die für vie­le Ath­le­ten von gro­ßer Bedeu­tung sind. So erklärt sie bei­spiels­wei­se, wie man als Leis­tungs­sport­ler früh­zei­tig erken­nen kann, dass man an sei­ne Gren­zen stößt. Die ers­ten Anzei­chen sind oft sub­til: Man schläft schlech­ter, fühlt sich dau­er­haft müde, das Trai­ning fällt zuneh­mend schwe­rer, und die erhoff­ten Leis­tungs­stei­ge­run­gen blei­ben aus. Die­se Sym­pto­me soll­ten nicht igno­riert wer­den, denn sie deu­ten häu­fig auf eine Über­las­tung hin. In sol­chen Fäl­len rät Clau­dia dazu, eine län­ge­re Pau­se ein­zu­le­gen, um dem Kör­per die nöti­ge Erho­lung zu ermöglichen.

Die Ent­schei­dung für eine Zwangs­pau­se ist jedoch alles ande­re als leicht. Vie­le Sport­ler emp­fin­den eine Pau­se als gro­ße Her­aus­for­de­rung, vor allem wenn sie vom Arzt ver­ord­net wird. Oft­mals sind phy­si­sche und men­ta­le Pro­ble­me eng mit­ein­an­der ver­knüpft, und eine Pau­se bedeu­tet in den meis­ten Fäl­len, dass die lau­fen­de Sai­son für Athlet:innen vor­bei ist. Dies kann äußerst frus­trie­rend sein, denn die Zeit, die für die Rege­ne­ra­ti­on auf­ge­wen­det wird, geht oft direkt von der Wett­kampf­vor­be­rei­tung ab. Vie­le Sportler:innen haben Schwie­rig­kei­ten, die­se Rea­li­tät zu akzep­tie­ren und tun sich schwer damit, die Pau­se durch­zu­hal­ten. In sol­chen Fäl­len ist es oft hilf­reich, psy­cho­lo­gi­sche Unter­stüt­zung in Anspruch zu neh­men, um mit der Belas­tung bes­ser umge­hen zu kön­nen und gestärkt aus der Situa­ti­on hervorzugehen.

Ein wei­te­res The­ma, das Clau­dia Oster­kamp in ihrer Arbeit häu­fig anspricht, betrifft jun­ge Sportler:innen, die sich am Anfang ihrer Kar­rie­re befin­den. Vie­le die­ser Nach­wuchs­ta­len­te nei­gen dazu, sich stän­dig mit erfah­re­nen Athlet:innen zu ver­glei­chen. Sie füh­len sich unter Druck gesetzt, mög­lichst schnell so aus­zu­se­hen und zu per­for­men wie die Pro­fis, die sie bewun­dern. Dabei wird oft ver­ges­sen, dass die­se Pro­fis jah­re­lan­ges inten­si­ves Trai­ning und zahl­rei­che Erfah­run­gen hin­ter sich haben, die es ihnen ermög­li­chen, auf einem so hohen Niveau zu agie­ren. Wer gera­de erst mit dem Leis­tungs­sport beginnt, soll­te sich nicht selbst unter Druck set­zen, sofort die glei­chen kör­per­li­chen Vor­aus­set­zun­gen zu haben wie ein Pro­fi mit jah­re­lan­ger Erfah­rung. Clau­dia betont, dass es völ­lig nor­mal und sogar not­wen­dig ist, dem Kör­per Zeit zu geben, sich zu ent­wi­ckeln und an die neu­en Belas­tun­gen anzu­pas­sen. Die­se Anpas­sungs­pro­zes­se sind ein wesent­li­cher Bestand­teil des sport­li­chen Fort­schritts und soll­ten nicht über­stürzt werden.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt, den Clau­dia in ihren Bera­tun­gen behan­delt, ist die Rol­le der regel­mä­ßi­gen sport­me­di­zi­ni­schen Unter­su­chun­gen. Die­se Unter­su­chun­gen, die im Leis­tungs­sport uner­läss­lich sind, umfas­sen unter ande­rem die Mes­sung von Kör­per­grö­ße, Kör­per­ge­wicht und dem Kör­per­fett­an­teil. Die­se Wer­te wer­den oft mit­ein­an­der ver­gli­chen, was bei vie­len Sportler:innen zusätz­li­chen Druck erzeugt. Ins­be­son­de­re jun­ge Athlet:innen füh­len sich oft ver­un­si­chert, wenn ihre Wer­te nicht denen der erfah­re­ne­ren Kolleg:innen ent­spre­chen. Clau­dia erklärt, dass die­se Ver­glei­che nicht immer sinn­voll sind, da jeder Kör­per unter­schied­lich auf Trai­ning und Ernäh­rung reagiert. Wich­tig ist, sich auf den eige­nen Fort­schritt zu kon­zen­trie­ren und nicht auf die Zah­len ande­rer zu schauen.

Der Kampf mit Schuldgefühlen und Essstörungen

Ein häu­fi­ges Pro­blem, das Clau­dia beob­ach­tet, ist das Auf­tre­ten von Schuld­ge­füh­len, wenn Sportler:innen das Gefühl haben, ihren eige­nen Ansprü­chen nicht gerecht zu wer­den. Sei es, weil sie ihren Ernäh­rungs­plan nicht ein­hal­ten konn­ten oder weil sie sich nicht so dis­zi­pli­niert ver­hal­ten haben, wie sie es sich vor­ge­nom­men hat­ten. Die­se Schuld­ge­füh­le kön­nen schnell in einen nega­ti­ven Kreis­lauf füh­ren, der zu Unzu­frie­den­heit, Selbst­zwei­feln und im schlimms­ten Fall zu Depres­sio­nen führt. In eini­gen Fäl­len kann die­ser Kreis­lauf sogar in ernst­haf­te Ess­stö­run­gen wie Bin­ge-Eating oder Anore­xie mün­den. Clau­dia betont, wie wich­tig es ist, früh­zei­tig gegen­zu­steu­ern und sich Hil­fe zu suchen, bevor sich die­se nega­ti­ven Mus­ter verfestigen.

Beson­ders besorg­nis­er­re­gend ist, dass oft gera­de jene Sportler:innen mit einem völ­lig nor­ma­len und gesun­den Kör­per­fett­an­teil anfäl­lig für gestör­tes Ess­ver­hal­ten sind. Die­se Athlet:innen sehen äußer­lich fit und gesund aus, kämp­fen aber inner­lich mit ihrem Selbst­bild. Trainer:innen ach­ten häu­fig nur auf die­je­ni­gen, die offen­sicht­lich unter­ge­wich­tig sind, und über­se­hen dabei, dass auch Ath­le­ten mit einem schein­bar idea­len Kör­per­bau unter Ess­stö­run­gen lei­den kön­nen. Clau­dia setzt sich dafür ein, dass auch die­se Athlet:innen die not­wen­di­ge Unter­stüt­zung erhal­ten, um ihre psy­chi­sche und phy­si­sche Gesund­heit zu bewahren.

Clau­dia ist über­zeugt, dass Sportler:innen die sowohl kör­per­lich als auch men­tal gesund sind, lang­fris­tig erfolg­reich und glück­lich sein kön­nen. Ihr Ziel ist es, Athlet:innen zu hel­fen, ihre Gren­zen zu erken­nen, recht­zei­tig Pau­sen ein­zu­le­gen und sich selbst nicht unter unnö­ti­gen Druck zu set­zen. Auf die­se Wei­se kön­nen sie nicht nur ihre sport­li­chen Zie­le errei­chen, son­dern auch ein erfüll­tes und gesun­des Leben führen.

Die kom­plet­te Pod­cast Epi­so­de zu die­sem The­ma könnt ihr euch hier anhören:

Bist du unsicher, ob du möglicherweise von einer Essstörung betroffen bist?

Mit unse­rem Selbst­test, den du in weni­ger als einer Minu­te durch­füh­ren kannst, erhältst du schnell Klar­heit. Durch die Beant­wor­tung von nur 8 Fra­gen kannst du in kür­zes­ter Zeit her­aus­fin­den, ob bestimm­te Ver­hal­tens­mus­ter oder Gedan­ken­mus­ter auf eine mög­li­che Ess­stö­rung hin­wei­sen könn­ten. Es ist ein schnel­les und prak­ti­sches Werk­zeug, um früh­zei­tig Warn­si­gna­le zu erken­nen und gege­be­nen­falls pro­fes­sio­nel­le Hil­fe in Anspruch zu neh­men. Je frü­her die Krank­heit erkannt und eine The­ra­pie begon­nen wird, des­to grö­ßer ist die Hei­lungs­chan­ce.
Bit­te beach­te, dass das Test­ergeb­nis mit kei­ner Dia­gno­se gleich­zu­set­zen ist. Kon­tak­tie­re in jedem Fall dei­ne behan­deln­de Ärz­tin oder Arzt.

Wir bie­ten ein Men­to­ring Pro­gramm für Men­schen mit Ess­stö­run­gen und pro­ble­ma­ti­schem Ess­ver­hal­ten sowie eine Online-Com­mu­ni­ty (kos­ten­los) für Betrof­fe­ne und ehe­ma­li­ge Betrof­fe­ne an. Ger­ne fin­dest du uns auf Insta­gram.

Wich­tig! Die bereit­ge­stell­ten Infor­ma­tio­nen die­nen aus­schließ­lich zu infor­ma­ti­ven Zwe­cken und soll­ten nicht als medi­zi­ni­scher Rat ver­stan­den wer­den. Bei per­sön­li­chen Anlie­gen oder gesund­heit­li­chen Beden­ken ist es wich­tig, dass du dich von einer qua­li­fi­zier­ten Ärz­tin oder einem qua­li­fi­zier­ten Arzt bera­ten lässt.

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