Die Reise zu mir selbst: Caros Durchbruch zur Selbstakzeptanz und Freiheit von Essstörung

Caroline Thiel

Caro, die bei F‑50 für das Busi­ness Deve­lo­p­ment ver­ant­wort­lich ist, kämpf­te jah­re­lang mit einer Ess­stö­rung. Heu­te teilt sie ihre Geschich­te, um ande­ren Men­schen Hoff­nung und Ermu­ti­gung zu geben. Ihr Weg zeigt, dass selbst in den schein­bar erfolg­reichs­ten Kar­rie­ren per­sön­li­che Kämp­fe exis­tie­ren kön­nen und dass das Tei­len von Erfah­run­gen ein kraft­vol­les Mit­tel zur Unter­stüt­zung und Hei­lung sein kann. Caro­li­ne beschreibt ihre Erfah­rung mit Ess­stö­run­gen folgendermaßen:

„Ich habe in den ver­gan­ge­nen Mona­ten viel Zeit damit ver­bracht, über mei­ne eige­ne Geschich­te nach­zu­den­ken. Mir wur­de bewusst, dass vie­le mei­ner tiefs­ten Gefüh­le und Erfah­run­gen lan­ge Zeit in einer Black­box ver­steckt waren. Ich hat­te das Gefühl, dass ich bestimm­te Tei­le mei­nes Lebens ein­fach igno­riert habe, ohne sie wirk­lich zu betrach­ten oder zu ver­ste­hen. Ich erin­ne­re mich an eine Zeit der Erschöp­fung und Unru­he, wenn ich zurück­bli­cke. Mei­ne Schlaf­pro­ble­me wur­den ver­ur­sacht durch mei­ne zwang­haf­ten Gedan­ken über Sport und Ernäh­rung. Täg­lich fühl­te es sich an, als ob ich in einen end­lo­sen Kampf ver­wi­ckelt wäre, um mein Ziel – Gewichts­ver­lust um jeden Preis zu erreichen.

Mein All­tag wur­de von der Angst vor dem Essen bestimmt. Sogar die sim­pels­ten Mahl­zei­ten waren eine Her­aus­for­de­rung. Beim Gedan­ken dar­an, eine Kar­tof­fel zu essen, geriet ich regel­recht in Panik. Die über­wäl­ti­gen­de Angst vor Gewichts­zu­nah­me war vor­han­den. Wenn ich auch nur einen Bis­sen zu mir nahm, fühl­te es sich an, als wür­de ich die Kon­trol­le über mein Leben ver­lie­ren. Es war nicht nur die Furcht vor dem Essen, die mich gefan­gen hielt. Auch die Angst davor, mei­ne Emo­tio­nen zuzu­las­sen und zu füh­len, spiel­te eine Rol­le. Für mich war die Ess­stö­rung nicht nur eine Metho­de, um mein Gewicht zu regu­lie­ren, son­dern auch mei­ne Emo­tio­nen zu ver­drän­gen. Durch das Hun­gern und inten­si­ves Trai­ning fühl­te ich mich anschei­nend stär­ker und kon­trol­lier­ter. Eine Illu­si­on hat mich inner­lich zerstört.

Mei­ne Gedan­ken quäl­ten mich jeden Tag gna­den­los. Ich fühl­te Selbst­hass und Scham, wo immer ich hin­ging. Jeder “Feh­ler” führ­te zu Selbst­vor­wür­fen und nega­ti­ven Gedan­ken. Oft ver­lor ich den stän­di­gen Kampf gegen mich selbst. Obwohl es viel Dun­kel­heit gab, gab es auch Momen­te der Hoff­nung. Zei­ten, in denen ich das Ver­lan­gen hat­te, gesund zu wer­den und mein Leben zurück­zu­er­obern. Aber die Angst vor dem Unbe­kann­ten hat oft die­sen Wunsch über­schat­tet. Es war ein­fach zu über­wäl­ti­gend, die Angst vor dem Zuneh­men und dem Ver­lust der Kon­trol­le. Jah­re ver­gin­gen, bis ich den Mut fand, mich der Ess­stö­rung ent­ge­gen­zu­stel­len. Jah­re, in denen ich mich kon­ti­nu­ier­lich im Kreis­lauf von Selbst­zer­stö­rung und Selbst­vor­wür­fen befand. Obwohl der Weg lang und müh­sam war, bin ich dank­bar, dass ich ihn gegan­gen bin.

Ich bin heu­te auf einem bes­se­ren Weg. Mei­ne Ess­stö­rung zu akzep­tie­ren und pro­fes­sio­nel­le Hil­fe anzu­neh­men, habe ich gelernt. Mei­ne Stär­ke ist gewach­sen, obwohl der täg­li­che Kampf unver­än­dert bleibt. Mir wur­de bewusst, dass es wich­tig ist, sich den eige­nen Ängs­ten zu stel­len und Unter­stüt­zung zu suchen, wenn man sie benötigt.

Für all die­je­ni­gen da drau­ßen, die mit einer Ess­stö­rung kämp­fen: Ihr seid in guter Gesell­schaft. Hoff­nung besteht und Unter­stüt­zung ist ver­füg­bar. Man kann immer Hil­fe suchen und den Weg zur Hei­lung anfan­gen, es ist nie zu spät. Ihr seid stär­ker, als ihr glaubt, und ein Leben ohne Zwän­ge und Ängs­te ist euch zuzutrauen.”

Die kom­plet­te Pod­cast Epi­so­de zu die­sem The­ma könnt ihr euch HIER anhören.

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