Wie Magen-Darm-Beschwerden mit Essstörungen zusammenhängen mit Dr. med. Christian Sina 

Dr. med. Chris­ti­an Sina

Ess­stö­run­gen sind kom­ple­xe Erkran­kun­gen, die weit über blo­ße Ess­ge­wohn­hei­ten hin­aus­ge­hen. Sie beein­flus­sen nicht nur das kör­per­li­che Wohl­be­fin­den, son­dern auch die psy­chi­sche Gesund­heit und sozia­le Inter­ak­tio­nen. In den letz­ten Jah­ren hat die For­schung zuneh­mend den Zusam­men­hang zwi­schen Ess­stö­run­gen, dem Mikro­bi­om und der Magen-Darm-Gesund­heit unter­sucht. In die­sem Arti­kel spre­chen wir dar­über, wie die­se Berei­che mit­ein­an­der ver­knüpft sind und wel­che Aus­wir­kun­gen sie auf die Gesund­heit haben können.

Was ist das Mikrobiom des Darms?

Das Mikro­bi­om des Darms besteht aus Bil­lio­nen von Bak­te­ri­en, Viren, Pil­zen und ande­ren Mikro­or­ga­nis­men, die in einer kom­ple­xen und dyna­mi­schen Bezie­hung zu ihrem Wirt ste­hen. Die­se Mikro­ben spie­len eine ent­schei­den­de Rol­le bei der Ver­dau­ung von Nah­rungs­mit­teln, der Syn­the­se von Vit­ami­nen und der Regu­la­ti­on des Immun­sys­tems. Es kann auch unse­re Stim­mung und unser psy­chi­sches Wohl­be­fin­den beein­flus­sen. da es eng mit dem zen­tra­len Ner­ven­sys­tem ver­bun­den ist.

Das Mikrobiom: Ein unsichtbarer Einflussfaktor

Das Mikro­bi­om umfasst alle Viren und Bak­te­ri­en, die in und auf unse­rem Kör­per leben. Es hat sich als ent­schei­den­der Fak­tor für unse­re Gesund­heit her­aus­ge­stellt. Beson­ders die Mikro­or­ga­nis­men, die im Ver­dau­ungs­trakt leben, spie­len eine zen­tra­le Rol­le bei der Regu­lie­rung vie­ler Körperfunktionen.

Das Mikro­bi­om im Darm hilft bei der Ver­dau­ung von Nah­rungs­mit­teln, der Auf­nah­me von Nähr­stof­fen und unter­stützt das Immun­sys­tem. Es beein­flusst auch das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem und kann über die soge­nann­te „Darm-Hirn-Ach­se“ auf unser psy­chi­sches Wohl­be­fin­den wirken.

Magen-Darm-Gesundheit und Essverhalten

Die Magen-Darm-Gesund­heit ist eng mit dem Ess­ver­hal­ten ver­bun­den. Unre­gel­mä­ßi­ge oder unge­sun­de Ess­ge­wohn­hei­ten kön­nen zu Ver­dau­ungs­pro­ble­men wie Blä­hun­gen, Ver­stop­fung oder Durch­fall füh­ren. Dar­aus resul­tie­ren oft Ver­än­de­run­gen auf der Ver­hal­tens­ebe­ne, wie das Hin­zu­fü­gen oder Weg­las­sen von bestimm­ten Nah­rungs­mit­teln oder ande­ren Essverhaltensweisen.

Ein gestör­tes Mikro­bi­om geht mit Magen-Darm-Beschwer­den ein­her und beein­flusst somit das Ess­ver­hal­ten, indem es das Ver­lan­gen nach bestimm­ten Nah­rungs­mit­teln ver­än­dert oder die Fähig­keit zur Nah­rungs­auf­nah­me beeinträchtigt.

Die Ver­bin­dung zwi­schen Ess­stö­run­gen, Mikro­bi­om und Magen-Darm-Gesund­heit ist kom­plex, aber sehr wich­tig. Zukünf­ti­ge For­schun­gen könn­ten neue Behand­lungs­mög­lich­kei­ten eröff­nen und dazu bei­tra­gen, die Gesund­heit von Men­schen mit Ess­stö­run­gen zu verbessern.

Die­se und wei­te­re The­men bespre­chen wir in unse­rer Pod­cast-Fol­ge mit Chris­ti­an Sina, einem Exper­ten für Reiz­darm und Darm­ge­sund­heit sowie Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Lübeck. Ger­ne fin­det ihr auch den Pod­cast “Eat Sci­ence Health” von Chris­ti­an auf Spotify

Die kom­plet­te Pod­cast Epi­so­de zu die­sem The­ma könnt ihr euch hier anhören:

Wir bie­ten Online-Kur­se für Men­schen mit buli­mi­schem Ess­ver­hal­ten sowie eine Online-Com­mu­ni­ty (kos­ten­los) für Betrof­fe­ne und ehe­ma­li­ge Betrof­fe­ne an. Ger­ne fin­dest du uns auf Insta­gram.

Wich­tig! Die bereit­ge­stell­ten Infor­ma­tio­nen die­nen aus­schließ­lich zu infor­ma­ti­ven Zwe­cken und soll­ten nicht als medi­zi­ni­scher Rat ver­stan­den wer­den. Bei per­sön­li­chen Anlie­gen oder gesund­heit­li­chen Beden­ken ist es wich­tig, dass du dich von einer qua­li­fi­zier­ten Ärz­tin oder einem qua­li­fi­zier­ten Arzt bera­ten lässt.

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